Heimkehr der Paramente nach Danzig: Expertengremium berufen Bischöfin Bosse-Huber predigt in der Marienkirche Danzig vor dem Altar der Heiligen Dreifaltigkeit © UEK Hannover, Montag, 5. Juni 2023. In Danzig konstituierte sich am Wochenende der gemeinsame Beirat, der die Rückkehr des Danziger Paramentenschatzes zur Marienkirche Danzig fachlich begleiten soll. Im Dezember 2022 hatten die Spitzenvertreter der UEK sowie der Erzdiözese und der Marienkirche Danzig in einem „Letter of Intent“ die Absicht bekundet, dass in den nächsten Jahren die spätmittelalterlichen liturgischen Gewänder, die gegen Kriegsende vor Verlust und Zerstörung gerettet worden waren und seitdem in Lübeck aufbewahrt werden, ins Eigentum und in die Obhut der Marienkirche Danzig übertragen werden sollen. In einer feierlichen Zeremonie in der Bischofsresidenz Danzig-Oliva überreichten Erzbischof Wojda und Bischöfin Bosse-Huber die Ernennungsurkunden, u. a. an die Leiterin des St. Annen-Museums Lübeck, Dr. Dagmar Täube, die Krakauer Textilrestauratorin Dr. Natalia Krupa und die beiden Kunsthistoriker Prof. Dr. Tomasz Torbus (Danzig) und Prof. Dr. Gerhard Weilandt (Greifswald). In Ihrer Ansprache ging Bischöfin Bosse-Huber darauf ein, dass in Lübeck und Nürnberg auch künftig Danziger Paramente ausgestellt werden sollen: „Für die Menschen, die der Verlust ihrer Danziger und westpommerschen Heimat, den ihre Familien erlitten haben, auch heute noch schmerzt, kann die exemplarische Präsenz einzelner Paramente in ihrer neuen Heimat Lübeck ein Trost sein – ich wähle bewusst die seelsorgliche Kategorie Trost.“ Aus Anlass der Berufung des Beirats wurde in der Marienkirche Danzig bei dem Altar der Heiligen Dreifaltigkeit, der vor drei Jahren von Berlin dorthin zurückgekehrt war, eine ökumenische Vesper gefeiert, in der Bischöfin Bosse-Huber die Predigt hielt: „Unsere fernen Mütter und Väter haben diese unermesslich kostbaren irdischen Schätze geschaffen und gestiftet und uns hinterlassen – Zeichen, die uns noch mehr als ihre künstlerische Pracht sehen lassen wollen. Sie geben uns die geheimnisvolle Wirklichkeit Gottes selbst zu spüren.“ In der Marienkirche wurde auch eine Ausstellung mit Bildtafeln der Paramente eröffnet: „Sie wecken Vorfreude, dass sämtliche erhaltenen Paramente an dem Ort, für den sie gestiftet und an dem sie gebraucht wurden, wieder unter einem Dach zusammenfinden“, sagte Pfarrer i. R. Evang (UEK), der die Ausstellung zusammen mit Prälat Bradtke von der Marienkirche Danzig eröffnete. Zur Berichterstattung des polnischen Fernsehens über die geplante Heimkehr des Danziger Paramentenschatzes siehe folgenden Link: Droga (tvp.pl) (ab Minute 2:58 nach der Reklame).