EKD-Auslandsbischöfin Bosse-Huber: „Heute sehen wir in Afghanistan, dass sich ein moralischer und militärischer Erfolg nicht verbinden lassen“ Erinnerungen an die Anschläge sind nach 20 Jahren in den Kirchen der USA und in Deutschland lebendig Hannover, Freitag, 10. September 2021. Mit einem Schreiben an Generalminister und Kirchenpräsident John Dorhauer von der United Church of Christ (UCC), eine der Mainline Churches in den USA, wandte sich die Leiterin des Amtsbereiches der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK), Bischöfin Petra Bosse-Huber, an die ökumenischen Partnerinnen und Partner. Seit 40 Jahren sind die UCC und die UEK in einer Kirchengemeinschaft eng verbunden. Dorhauers Amtsvorgänger, Generalminister und Kirchenpräsident John H. Thomas, befand sich am 11. September 2001 auf einer ökumenischen Begegnungsreise in Deutschland. Er erlebte die Anschläge während eines Besuchs in Frankfurt/Oder. In einem bewegenden Bericht zu seinen Erfahrungen an diesem Tag schrieb Thomas nun den Partnerinnen und Partnern in Deutschland: „Als ich aus Deutschland in die USA zurückkehrte, fand ich ein Land vor, das von einem aggressiven, chauvinistischen und unreflektierten Patriotismus überschwemmt wurde. Ich war erstaunt, dass die Kirchen mit amerikanischen Flaggen geschmückt waren … Nur eine Woche nach den Terroranschlägen genehmigte der Kongress der Vereinigten Staaten den Einsatz militärischer Gewalt in Afghanistan, ohne große Debatte und mit nur einer Gegenstimme. Ein von religiöser Symbolik geprägter Kreuzzug war im Gange.“ John Thomas bekennt für seine Kirche, viele Menschen hätten als stumme Zeugen bösen Taten zugestimmt. Bischöfin Bosse-Huber schrieb an die UCC, auch in der deutschen Gesellschaft habe es vielfach Zustimmung zu den militärischen Reaktionen des Westens gegeben. Sie führte aus: „Heute sehen wir in Afghanistan, dass sich ein moralischer und militärischer Erfolg nicht verbinden lassen.“ Die gemeinsame Suche nach einem Weg des Friedens dürfe nicht aufhören. „Unsere Fürbitten sind in diesen Tagen besonders bei den Menschen, die in den USA um Angehörige trauern, die sie im Zusammenhang der Anschläge verloren haben“, schrieb die Bischöfin. Den vollständigen Brief können Sie unter folgendem Link abrufen: EKD-Auslandsbischöfin Bosse-Huber: „Heute sehen wir in Afghanistan, dass sich ein moralischer und militärischer Erfolg nicht verbinden lassen“ (uek-online.de) Die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) arbeitet als Zusammenschluss evangelischer Kirchen mit Sitz Hannover im Kirchenamt der EKD. Die Union der 12 Mitgliedskirchen hat den Rechtsstatus einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Die Vollkonferenz und das Präsidium sind die handelnden Organe der UEK. Sie werden unterstützt durch die Ausschüsse und das Amt der UEK. Im Rahmen des Verbindungsmodells zwischen UEK, VELKD und der EKD tagen seit 2009 die Vollkonferenz der UEK und die Generalsynode der VELKD am gleichen Ort und zeitlich verbunden mit den Tagungen der Synode der EKD.