Dreifaltigkeitsaltar von Berlin nach Danzig zurückgekehrt Altartafel (Retabel) aus dem 15. Jahrhundert © EZA Die Rückkehr von zwei wertvollen Kunstgegenständen aus dem Mittelalter feiert die St. Marienkirche im polnischen Danzig/Gdańsk gemeinsam mit der Stadt am Samstag, 11. Juni. Die Altartafel (Retabel) und der Altarsockel (Predella) aus dem 15. Jahrhundert bilden zusammen einen Dreifaltigkeitsaltar. Hannover/Danzig, Freitag, 10. Juni 2022. Die Rückkehr von zwei wertvollen Kunstgegenständen aus dem Mittelalter feiert die St. Marienkirche im polnischen Danzig/Gdańsk gemeinsam mit der Stadt am Samstag, 11. Juni. Die Altartafel (Retabel) und der Altarsockel (Predella) aus dem 15. Jahrhundert bilden zusammen einen Dreifaltigkeitsaltar. Sie waren auf Betreiben der damaligen Evangelischen Marienkirchengemeinde Danzig im Jahr 1943 zum Schutz vor Kriegsschäden abgebaut und ausgelagert worden. Nach dem Krieg fanden sich die Kunstgegenstände in Berlin wieder. Dort hing das Retabel zunächst im Amtszimmer des Evangelischen Bischofs, bevor es als Dauerleihgabe in der Gemäldegalerie ausgestellt wurde. Der Altarsockel diente über sechs Jahrzehnte lang der St. Johanniskirche in Berlin-Moabit als Altaraufsatz. Im Jahr 2019 beschloss das Präsidium der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK), die als Rechtsnachfolgerin der untergegangenen deutschen Evangelischen Marienkirchengemeinde Danzig Eigentümerin der Bildwerke war, den Altar im Wege einer Schenkung in die Marienkirche Danzig zurückkehren zu lassen. Im März 2020 leitete der Berliner Bischof Christian Stäblein in Gegenwart einer Danziger Delegation mit Prälat Ireneusz Bradtke den festlichen Abschiedsgottesdienst in der St. Johanniskirche. Bischof Stäblein freut sich, dass diese Schenkung erfolgen konnte: „Ich bin dankbar, dass der Dreifaltigkeitsaltar seit zwei Jahren wieder da ist, wo er ursprünglich hingehört. In der St. Marienkirche in Gdánsk. Der Rückkehr dieses Kunstwerkes ging eine Odyssee seit Anfang der 1940er Jahre voraus. Ich bin beschämt über Ungeist und Verbrechen in deutschem Namen. Und zugleich sehr bewegt, dass wir jetzt von den polnischen Geschwistern in Gdánsk empfangen werden und gemeinsam begehen dürfen, dass Predella und Retabel zu ihnen zurückgekehrt sind.“ Die in Danzig geplante Feier zur Rückkehr des Altars musste im April 2020 pandemiebedingt abgesagt werden. Sie wird nun, zwei Jahre später, am Vorabend des Trinitatisfestes nachgeholt. Der Danziger Erzbischof Tadeusz Wojda und der Berliner Bischof Christian Stäblein leiten gemeinsam einen Vespergottesdienst in der Marienkirche. Ein festlicher Empfang mit der Danziger Stadtpräsidentin Aleksandra Dulkiewicz im Artushof schließt sich an. Bereits am 10. Juni findet aus diesem Anlass auf Initiative u. a. der Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig Cornelia Pieper, ein polnisch-deutsches Symposium zu Erfahrungen und Fragen der wechselseitigen Kulturgüterrückführung statt. Hannover, 8. Juni 2022 Pressestelle der EKD Annika Lukas