„Predella“ und „Retabel“ in Danzig eingetroffen

Die Predella in der Marienkirche zu Danzig

Prälat Bratdke u.a. vor der Predella in der Marienkirche © Sekretariat Bazyliki Danzig

Zwei wertvolle Kunstgegenstände wurden von der UEK nach Danzig zurückgegeben

Danzig/Gdańsk, Dienstag, 7. April 2020.

Die beiden Kunstgegenstände, die aus der Berliner Gemäldegalerie bzw. der Johanniskirche in Berlin-Moabit nach Danzig/Gdańsk in die Marienkirche zurückgegeben worden sind, sind in Danzig eingetroffen (vgl. Meldung auf dieser Homepage „Die Predella der Berliner Johanniskirche kehrt nach Danzig zurück“ vom 3. März 2020). Der für den 4. April vorgesehene Festakt, der auf deutscher Seite von Präses Dr. h. c. Annette Kurschus, stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD und Beauftragte für die deutsch-polnischen Beziehungen, geleitet werden sollte, wurde wegen der Corona-Pandemie verschoben. Die Kunstgegenstände gingen dennoch auf die Reise von Berlin nach Danzig und sind wohlbehalten in der Marienkirche eingetroffen. „,Pietas Domini‘ jest w Gdańsku“, „Die Pietas Domini ist in Danzig eingetroffen“, heißt es auf der Homepage der Marienkirche in Danzig.

Die beiden Kunstgegenstände sind damit nach 78 Jahren an den Ort zurückgekehrt, für den sie im 15. Jahrhundert geschaffen wurden. Sie wurden kunsthistorisch untersucht und mit großer Freude in der Marienkirche, der Hauptkirche der Stadt, willkommen geheißen. „Wir sind sehr dankbar und glücklich“, sagte Prälat Bratdke von der katholischen Kirche in Danzig. Zu einem späteren Zeitpunkt werde eine polnisch-deutsche Feierstunde in der Marienkirche der Rückführung der wertvollen Kunstgegenstände einen angemessenen Rahmen geben.

Zum Hintergrund: Die beiden Kunstgegenstände, sog. „Gnadenstuhldarstellungen“ auf dem Retabel und der Predella (d.h. dem Sockel) des Dreifaltigkeitsaltars „Pietas Domini“ der Danziger Marienkirche, standen im Eigentum der Union Evangelischer Kirchen (UEK), der als Rechtsnachfolgerin der untergegangenen evangelischen Kirchengemeinden in West- und Ostpreußen die vor dem Kriegsende in den Westen gelangten Vermögenswerte dieser Kirchengemeinden zugefallen sind. Beide Kunstwerke waren in den 1940er Jahren in der damals evangelischen Marienkirche demontiert worden, um sie vor Kriegseinwirkungen zu schützen. Schließlich waren sie nach Berlin gelangt und dort von der Evangelischen Kirche aufbewahrt worden. Die UEK suchte nach einem Weg, die hochwertvollen Kunstgegenstände an ihren ursprünglichen Ort nach Danzig zurückzuführen. Dazu einigte man sich im Rahmen einer zwischenkirchlichen Vereinbarung auf eine Schenkung. Die Rückführung soll ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit zwischen evangelischer und katholischer Kirche sowie ein Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschen und Polen sein.

 

Grußbotschaft von Bischof Zieliński, Danzig, an die UEK

„Gelobt sei Jesus Christus!

Am heutigen Karfreitag, der für alle Christen und auch für uns in der Danziger „Kathedrale der Heiligsten Jungfrau Maria“ von besonderer Bedeutung ist, kehrt zu uns zum gemeinsamen Gebet und für den Kult in diesem Gotteshaus der Altar der Dreifaltigkeit Gottes zurück. Er hat sich hier wieder eingefunden durch die wunderbare Zusammenarbeit mit der Unierten Evangelischen Kirche. Auf diesem Weg möchte ich sehr herzlich und brüderlich am heutigen Tag des Triduums und des bevorstehenden Osterfestes die Evangelische Kirche grüßen. Möge der auferstandene Herr das Werk der Evangelisation segnen und reiche Früchte daraus reifen lassen.“

Videobotschaft von Bischof Zieliński (Facebook)

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